Vorhofseptumdefekt (ASD)

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Offenes Foramen ovale

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ASD II

Der Vorhofseptumdefekt (ASD) ist ein Loch in der Scheidewand zwischen den Herzvorhöfen. Vor der Geburt besteht bei allen Menschen ein Loch in der Vorhofscheidewand, das sogenannte „Foramen ovale“. Nach der Geburt kommt es in den ersten Wochen zum Verschluß dieses Lochs.

Welche Auswirkungen hat ein Vorhofseptumdefekt?

Bei einem Drittel der Menschen bleibt ein kleines Loch offen und wird persistierendes Foramen ovale genannt (PFO). PFO’s und kleine Vorhofseptumdefekte (unter 6 mm Durchmesser) haben eine hohe Wahrscheinlichkeit sich im Kleinkindesalter spontan zu verschließen oder zu verkleinern. Größere Defekte stellen eine Belastung für den Kreislauf dar. Durch das Loch besteht eine Kurzschlussverbindung über die sauerstoffreiches Blut vom linken in den rechten Vorhof gelangt(Links-Rechts-Shunt). Das rechte Herz muss dadurch mehr Arbeit leisten, das vermehrte Blutvolumen belastet den Lungenkreislauf.

Symptome

Viele Kinder haben überhaupt keine Beschwerden. Bei sehr großen ASD’s leiden die Kinder häufig an Infektionen der Atemwege und gedeihen schlecht.

Wie wird ein Vorhofseptumdefekt behandelt?

Nur bei größeren Defekten und bei symptomatischen Kindern ist ein Verschluss notwendig.

Operation

Ein ASD in der Nähe zu den großen Venen (Sinus venosus Defekt) oder an den Herzklappen (ASD I) wird durch einen Flicken (Patch) aus dem eigenen Herzbeutel des Patienten in einer Herzoperation verschlossen. Diese erfolgt meist im Vorschulalter.

Katheterintervention

Liegt das Loch zentral in der Vorhofscheidewand (ASD II) und hat genügend Ränder zu angrenzenden Strukturen, kann man es interventionell mit einem Schirmchen (Device) verschließen. Dazu wird über die Vene in der Leiste ein Katheter in das Herz vorgeschoben. Mit einem Schluckecho (Transösophagealer Herzultraschall – TEE) und Ballon wird der Defekt genau ausgemessen und das passende Device ausgewählt. Das Implantat bleibt für den Rest des Lebens im Herzen und wird mit eigenem Herzgewebe überwachsen.

Ob eher eine Operation oder eine Katheterintervention in Frage kommt wird anhand der medizinischen Voraussetzungen und im Konsens mit Patienten und Eltern entschieden. Der Krankenhausaufenthalt ist bei einem Schirmchenverschluss etwa drei Tage, im Fall einer Operation circa eine Woche. Auch der operative ASD-Verschluss erzielt mit minimalinvasiven Techniken ein
kosmetisch schönes Ergebnis.